NAM ’23 - Teil 25: Rückflug mit Hindernissen

Schon deutlich vor 6 Uhr standen wir auf dem Parkplatz des Hotel Thule in Erwartung unseres Transfers zum Flughafen.

06:00 Uhr
06:05 Uhr
06:10 Uhr
06:15 Uhr

Kein Taxi - kein nichts. Der zwischenzeitlich eingetroffene Geschäftsführer des Hotels war so nett, uns für den Fall der Fälle einen alternativen Transfer anzubieten. Wollten wir doch zeitig am Flughafen sein, weil wir den gesamten Check-In-Prozess durchlaufen mussten. Zunächst riefen wir aber unsere Reiseleitung an, die uns gestern noch ein “Ruft mich notfalls an!” mit auf den Weg gegeben hatte. Der Fahrer, der noch immer aufgetaucht war, tauchte heute zum ersten Mal nicht auf. Die Reiseleitung konnte aber kurzfristig einen Ersatz beschaffen. Um 06:45 Uhr kam dann endlich unser Taxi. Vor lauter Verzweiflung hatte ich in der Zwischenzeit schon angefangen, Teile des Lunch-Pakets zu vertilgen.

Die etwa 45 km bis zum Flughafen schaffte unser Fahrer in rasanten 30 Minuten. Ich schenkte ihm den Rest meines Lunch-Pakets. Die Schlange am Schalter unseres Airlink-Fluges nach Johannesburg war nicht riesig lang, aber wie immer waren ein paar Spezialfälle dabei, die den Betrieb aufhielten. Unser Gepäck wurde gleich bis Berlin durchgecheckt.

Nach der Sicherheitskontrolle startete dann bald unser Flug. Das war mein erster Flug mit Airlink, und die Fluggesellschaft machte einen sehr guten Eindruck, zumal wir pünktlich in Johannesburg ankamen.

Kurz vor dem Abflug am Flughafen von Windhoek

Auf dem Weg von Windhoek nach Johannesburg

Angekommen in Johannesburg

In Johannesburg angekommen, folgte zunächst eine Pass- und dann eine erneute Sicherheitskontrolle. Beim Einlass in den Abflugbereich unseres Fluges wurde es dann kompliziert. Offenbar mussten unsere Bordkarten neu ausgestellt werden, weil auf ihnen die bei Qatar übliche Boarding Zone nicht aufgedruckt war, die die Boarding-Reihenfolge regelte. Nach einigem intransparentem Hin und Her war dann auch diese Hürde genommen, und wir hielten neue Bordkarten in unseren Händen.

Beim Auftanken: unser Airbus A350-900 für den Flug von Johannesburg nach Doha

Das Qatar-Bordessen konnte wieder überzeugen.

 

Unser A350-900 kam pünktlich in Doha an. Unsere Sorge galt den Koffern; waren sie dem Bermuda-Dreieck in Johannesburg entronnen? Das konnten wir einfach kontrollieren, da alle unsere aufgegebenen Gepäckstücke mit AirTags versehen waren. Also wurde das WLAN des Flughafens von Doha genutzt, um über die “Wo ist?”-App den Status abzufragen. Während der Koffer meines Mitreisenden auf der Karte in Doha am Flughafen eingezeichnet wurde, schien meiner irgendwo in Pretoria zu sein. Hatte man meinen Koffer am Flughafen gestohlen?

Mein Koffer ist bei Pretoria?

Wenig später tauchte auch mein Koffer in der Karte am Flughafen von Doha auf. Offenbar hatte irgendein iPhone-Nutzer im Flieger nach Doha einen Internetzugang, sein iPhone ortete den AirTag im Laderaum über Pretoria und gab die Position an das “Wo ist?”-Netzwerk weiter. Anders ist dieser Vorfall kaum zu erklären. Jedenfalls war ich heilfroh, dass auch mein Koffer Johannesburg entronnen war.

Unser Weiterflug in einer Boeing 787 startete um 02:35 Uhr und erreichte Berlin pünktlich um kurz vor 7 Uhr. Die Erleichterung war groß, als dann tatsächlich unsere beiden Koffer auf das Kofferband fielen. Vor dem Terminal des BER ereilte uns die Berliner Kälte - ein ziemlicher Schock nach Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad in Namibia und Botswana. Der Bruder meines Mitreisenden holte uns freundlicherweise am Flughafen ab. In der Wohnung meines Mitreisenden konnten wir die im Flieger ausgefallene Morgentoilette nachholen und das Gepäck sortieren.

Ich setzte mich am frühen Nachmittag am Ostbahnhof in einen ICE Richtung NRW und hatte den üblichen Spaß mit Verspätungen und verpassten Anschlüssen. Die letzte Meile musste ich mit dem Taxi zurücklegen.

Mein persönliches Fazit nach dieser Tour:

  • Mehr als 8.500 Fotos plus Videos sprechen eine deutliche Sprache; offensichtlich gab es etwas zu sehen.

  • Und dieses Etwas war mehr als zufriedenstellend - kein Vergleich zu der eher enttäuschenden Tour vor vier Jahren. Allein die Zahl der Löwensichtungen war mehr als beeindruckend. Hinzu kommen ungezählte Elefanten.

  • Nur Savuti und die Kalahari konnten nicht überzeugen, aber man kann auf einer relativ kurzen Tour wie dieser nicht an jedem Ort zum richtigen Zeitpunkt sein, um überall die perfekten Tiersichtungen genießen zu können.

  • Auch die Unterkünfte konnten zum Großteil überzeugen. Die wichtigste Unterkunft war aber das Dachzelt. Das Übernachten mitten im Busch ohne schützenden Zaun hat sein ganz eigenes Flair. Man wird nicht vom Verkehrslärm, sondern von Mutter Natur geweckt.

  • Unser Fahrzeug war (wie schon vor vier Jahren) ausgezeichnet. Zuverlässig und ohne Murren hat es sich den Weg durch den Busch gebahnt - auf teilweise katastrophalen Sandpisten, insbesondere in Botswana. Über das damit einhergehende Geschaukel habe ich oft geflucht, doch hat diese Wegequalität auch etwas für sich: nur die Hartgesottenen machen sich auf den Weg, und so bleiben die Nationalparks vom Massentourismus verschont. Mit dem Verlegen von Asphalt oder dem Upgrade auf eine “Gravel Road” wäre es vorbei mit der Ruhe, und die Nationalparks in Botswana würden schnell ihren einzigartigen Charakter verlieren.

  • Sehr zufrieden waren wir auch mit unserem Reiseveranstalter Bwana Tucke Tucke. Hier begibt man sich in gute Hände und profitiert von der jahrelangen Erfahrung vor Ort im südlichen Afrika. Wir wurden mit Herz und Seele betreut - von der ersten Beratung bis zur Organisation eines alternativen Transfers zum Flughafen Windhoek.

  • Mein persönliches Highlight waren der Aufenthalt im Pangolin Chobe Hotel und die zugehörigen Ausflüge. Ich kann hier nur eine uneingeschränkte Weiterempfehlung aussprechen.

  • Namibia und Botswana haben geliefert - und wie!

  • Last, but not least möchte ich meinem Mitreisenden für die Kameradschaft und die Übernahme der Bürde des Fahrens und Kochens danken. Ungezählte Male fuhr er noch einmal einen Meter vor oder einen zurück, weil mir irgendein Busch für das Photo im Weg stand. Bei einer Standard-Gruppenreise kann man sich solche Sonderwünsche abschminken.

  • Würde ich diese Tour noch einmal fahren? Ja, jederzeit!

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Neues Portfolio “Zülpicher Börde” ergänzt

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NAM ’23 - Teil 24: Zum Abschied Nashörner und Elefanten